Häufig gestellte Fragen
1. Wie entstehen die verschiedenen Goldfarben?
Bei der Anfertigung von Schmuckstücken stehen dem Goldschmied verschiedene Goldfarben zur Verfügung. Diese entstehen aus sogenannten Legierungen. Eine Legierung ist eine Mischung aus verschiedenen Feinmetallen zu einem Metall mit neuen Eigenschaften. Eine hiervon ist zum Beispiel die Farbe. Für Gelbgold werden Feingold, Feinsilber und Kupfer in bestimmten Mengenverhältnissen gemischt, wobei der Feingoldanteil für den sogenannten Feingehalt steht (siehe auch 2.). Mit dem Feinsilber und dem Kupferanteil kann man nun die Farbe von gelb über rosé bis rot variieren. Für Weißgold kommt noch ein weiteres Metall hinzu, das Palladium. In einem bestimmten Anteil färbt es die Legierung „weißlich-gräulich“. Die schöne helle Farbe, die Schmuckstücke aus Weißgold in der Regel haben, entsteht jedoch noch durch einen weiteren Arbeitsschritt (siehe auch 3.). Früher wurde Weißgold anstelle des Palladiums mit Nickel legiert. Aufgrund des hohen Allergiepotentials ist dieses jedoch in Deutschland heutzutage verboten.
2. Was bedeuten der Feingehalt bei Schmuckstücken?
Der Feingehalt gibt hierzulande üblicherweise den Feinmetallanteil per 1000 Teile an. Bei Goldlegierungen ist dieses zumeist 750, 585 oder 333. Das bedeutet, dass z. B. in einer 750/- Goldlegierung 75 % Feingold und 25 % Begleitmetalle wie Feinsilber und Kupfer enthalten sind. Bei Platin ist der geläufigste Feingehalt 950/-, bei Silberlegierungen 925/-, 835/- oder 800/-. Je höher der Feingehalt, desto hochwertiger ist die Legierung. Im Ausland werden Goldlegierungen auch in Karat angegeben, ausgehend von Feingold = 24 Karat. Demzufolge entspricht z. B. eine 18- karätige Goldlegierung einem deutschen Feingehalt von 750/-.
3. Hat Weißgold eigentlich diese helle, silbrige Farbe von Natur aus?
Weißgold ist eine Goldlegierung, die aus einer Gelbgoldlegierung (siehe auch 1.) unter Beimengung von Palladium, früher auch von Nickel, entsteht. Durch diese Beimengung ändert sich die Farbe in einen gräulichen Farbton mit teils leicht gelblicher Farbnuance. Diese gräuliche Legierung wird von manchen Schmuckherstellern auch als Graugold angeboten. Um die Farbe so hell-silbrig wie bei Platin zu erhalten, wird die gräuliche Goldlegierung galvanisch mit dem Platin-Nebenmetall Rhodium überzogen. Wie jede galvanische Beschichtung, kann sich auch die Rhodinierung beim Tragen des Schmuckstückes abnutzen. Diese kann aber in einer Goldschmiedewerkstatt auch wieder erneuert werden.
4. Was ist der Unterschied zwischen Diamanten und Brillanten?
Der Diamant ist der Edelstein an sich, welcher in verschiedenen Schliffformen angeboten wird. Der bekannteste und auch beliebteste Schliff ist der Brillantschliff.
Dieser runde Schliff mit seinen 58 Facetten kann bei optimaler Ausführung die sogenannte Totalreflexion im Stein bewirken, d. h. dass das von der Oberseite in den Stein einfallende Licht komplett im Stein gebrochen und nach oben auch wieder herausgeworfen wird. Dadurch entsteht diese einzigartige Brillanz, die es aufgrund seiner physikalischen Eigenschaften nur beim Diamanten gibt. Der Diamant ist der einzige Edelstein, der im Brillantschliff auch nur als „Brillant“ bezeichnet werden darf. Alle anderen Edelsteine, die im Brillantschliff geschliffen werden, müssen als Bezeichnung zusätzlich ihren Namen als Angabe haben z. B. „Rubin im Brillantschliff“.
Bei allen anderen Schliffformen muss auch beim Diamanten der Zusatz Diamant angegeben werden, z. B. „Diamant im Navetteschliff“.
5. Welche Qualitätskriterien gibt es bei Diamanten?
Diamanten werden in 4 verschiedenen Kriterien bewertet, den sogenannten „4 C“. Dabei steht das „C“ jeweils für Carat (Gewicht), Clarity (Reinheit), Colour (Farbe) und Cut (Schliff). Die bei Edelsteinen verwendete Gewichtseinheit Carat ist dabei nicht zu verwechseln mit der Einheit Karat bei den Edelmetallen (siehe auch 2.).
1 Carat = 0,2 Gramm.
Die Reinheit staffelt sich in verschieden Stufen von „lupenrein“ bis „Piqué“ (Einschlüsse, mit bloßem Auge sichtbar). Je nach der Art, Lage und Größe der vorhandenen Einschlüsse, wird der Diamant bei diesem Kriterium bewertet.
Bei der Farbe erfolgt die Einteilung nach Buchstaben von „D“ bis „Z“, wobei die bevorzugten „weißen Farbtöne“ im Bereich „D“ bis „H“ liegen. Von „I“ abwärts sind die Diamanten getönt. Im Umlauf sind nach wie vor auch die früheren Bezeichnungen wie z. B. „top wesselton“ oder „wesselton“ bzw. die dafür stehenden deutschen Begriffe „feines Weiß“ oder „Weiß“.
Der Schliff ist ein sehr wichtiges Kriterium und unterteilt sich noch weiter in Schliffgüte, Proportion und Politur. Ohne eine ordentliche Schliffausführung wirkt der Diamant leblos. Beim Brillantschliff funktioniert dann die Totalreflexion nicht, was zu Streuverlusten in der Lichtbrechung führt. Einem schlecht geschliffenen Brillanten fehlt das Funkeln, welches ihn so besonders macht.
6. Was ist der Unterschied zwischen Edelsteinen und Halbedelsteinen?
Edelsteine zeichnen sich gegenüber anderen Mineralien unter anderem durch ihre Härte aus. Diese wird üblicherweise nach der Mohsschen Härteskala in Härtegraden von 1 bis 10 angegeben, wobei 1 das weichste und 10 das härteste Mineral ist. Die meisten Edelsteine fangen bei einer Mohshärte von 6 an. Die Steine mit geringerer Härte werden meistens als Schmucksteine bezeichnet. Der Begriff Halbedelsteine ist zwar in der Umgangssprache enthalten, aber fachlich nach dem oben genannten Kriterium nicht korrekt. Entweder hat ein Mineral Edelsteinhärte oder eben nicht.
7. Wie werden Edelsteine in Schmuckstücken befestigt?
Edelsteine werden in der Regel bei der Einarbeitung in Schmuckstücke gefasst und nicht geklebt. Hierbei legt man, vereinfacht gesagt, das Edelmetall der Fassung über die breiteste Stelle des Edelsteines, ohne mehr als technisch notwendig von ihm zu verdecken. Es gibt verschiedene Arten von Fassungen bzw. Techniken des Fassens, wobei die gängigsten neben dem glatten Einreiben in das Material, die Zargen-, die Krappen-, die Kanal- oder die Verschnittfassung sind.